Pokern mit Strategie

Dienstag, 11. August 2009

Der Polit-Remix


Durch dem Zachseinblog bin ich auf eine nette Aktion von netzpolitik.de aufmerksam geworden und hab mich da auch gleich mal probiert...

Sonntag, 9. August 2009

Second Skin

Einfach ansehen. Es lohnt sich!

Donnerstag, 6. August 2009

Willkür, aber amtlich!

Ich hab hier eine ganz aktuelle persönliche Story zum Thema "Behörden und Willkür" (zumindest kommt das einem so vor). Ok, streng genommen müßte man es wohl "Behörden und Kleinkariertheit" nennen, aber egal, denn unterm Strich läuft es auf das Gleiche raus: Man wird ohne Rücksicht auf Verluste rumgeschubst.

Vor 2 Wochen erhielt ich ein Schreiben vom Finanzamt, daß die KFZ-Steuer nicht von meinem Konto abgebucht werden konnte (an dieser Stelle ein Gruß an die Sparkasse, da der Fehlbetrag geschlagene 9 Euro waren, die ich nicht ins Minus laufen durfte...). Anyway...

Hab also ne Zahlungserinnerung erhalten, daß das bis zum 31.7. erledigt sein soll. Ich hab mich also gekümmert und die Überweisung so schnell es ging (am Abend des 28.7.) eingeworfen.

Jetzt machen wir mal Theorie...

Dienstag Abend Einwurf
Mittwoch Registrierung der Überweisung bei der Sparkasse und Beginn der Bearbeitung
Donnerstag Überweisung
Freitag Eingang der Überweisung beim Empfänger

Also letztlich solide 3 Tage Standardbearbeitungszeit. Zusätzlich dazu habe ich dem Finanzamt noch mitgeteilt, daß die Überweisung von mir in Auftrag gegeben wurde, das Geld also innerhalb der nächsten Tage ankommen sollte. So weit so gut. Oder auch nicht... ;)

Heute habe ich Besuch von den Herren in Grün erhalten, die mir meinen Wagen stillgelegt haben und zwar auf Anweisung des Amtes, wegen nicht erfolgter/verspäteter Zahlung. Nachdem ich entsprechend blöd geschaut hatte, rief ich beim Amt an und hab Folgendes gehört: "Die Zahlung kam zu spät, nämlich erst am 3.8."
Ich bin dann mal zur Spaßkasse gedackelt und hab den Auszug geholt. Da konnte ich sehen, daß die Überweisung, gegenüber meiner theoretischen Auflistung, um einen Tag verzögert durchgeführt wurde, also erst am Freitag, den 31.7., woraus sich in der Folge ergab: Eingang bei der Bank des FA eigentlich am Samstag, aber weil ja Samstags eher so ein Tag ist, an dem bei Banken nicht wirklich was läuft, kam die Knete erst am Montag wirklich an und realisiert wurde das das Dienstag früh, wobei da "leider, leider" schon die Mühlen zu mahlen begonnen hatten.

Die Frage, die ich mir jetzt stelle: Wie verdammt kleinlich kann man sein? Ich habe gesagt, daß die Überweisung getätigt wurde, ich habe die Belege, daß es in der Frist geschehen ist und alles Weitere (die Verzögerung bei der Sparkasse) entzieht sich meinem Einflußbereich. Weiterhin ist es so, daß da ja das Wochenende dazwischen war, also noch was, wofür ich nichts kann...

Warum, zum Teufel kann man denn beim Amt nicht so "menschlich" sein und sagen: "Hey, fristgerecht überwiesen, leider Wochenende dazwischen und das Geld haben wir ja, also pfeifen wir die Pozilei doch mal zurück und lassen den Wagen nicht stillegen."?

Nein, stattdessen zieht man das eiskalt durch und schert sich nicht darum, was das für den Betroffenen bedeutet: Nämlich kein Auto, bis es wieder offiziell beim Straßenverkehrsamt angemeldet wird (inklusive der entsprechenden Kosten natürlich).

Ich hab das mal mit dem Vater meiner Freundin durchgesprochen (Rechtsanwalt) und das Ergebnis war noch mehr zum Kotzen:
1. Ich bin eigentlich aus dem Schneider, weil ich fristgerecht überwiesen habe und nichts für die Verzögerung und/oder das Wochenende kann.
2. Die Herrschaften vom FA haben leider auch Recht, weil es nunmal hieß "bis 31.7."

Ergo, beide haben irgendwie Recht, doch der Angeschissene bin ich, da ich, obwohl ich keine Schuld habe, trotzdem die Extrakosten einer Wiederanmeldung tragen darf und bis dahin kein Auto habe.

Wenn ich es darauf anlegen würde, könnte ich natürlich versuchen diese Kosten beim Amt geltend zu machen (Wiederanmeldung und bis dahin entstandener Nutzungsausfall), aber das lohnt den Aufwand nicht - hat mir zumindest der Vater meiner Freundin gesagt, denn letztlich könnte man mir noch nen Strick draus drehen (und das würde das Amt definitiv machen, denn die wollen doch kein Geld rausrücken), indem man sagt: "Ja, sie hätten ja schon eher überweisen können..." Hätte ich zwar nicht, aber was soll's...

Fazit: Nur Streß und Kosten (für beide Seiten), was komplett hätte vermieden werden können, wenn das Amt irgendwie ne Spur "menschlicher und überlegter" gehandelt hätte.

Quintessenz:
Was soll man von diesem und ähnlichen Fällen halten? Wie stark ist die Beziehung Bürger <-> Behörden in unserem Land von "Kosteneffizienz", "sklavisch befolgten Richtlinien" und "nicht vorhandenem/angewendetem gesundem Menschenverstand/Einfühlungsvermögen" geprägt? Wo liegt der Knackpunkt in unserem System? Sind es die Regelungen/Gesetze, die im Zweifelsfall so aussehen wie oben beschrieben und die dafür Sorgen, daß der Bürger selbst in einer (theoretischen) win-win-Situation doch der "Verlierer" ist? Was läuft da schief?